Das Wärmegeschäft gehört für die SWG als Gasversorgerin seit jeher zu den Kernaufgaben. Deshalb will sie wie beim Strom auch im Wärmebereich dazu beitragen, dass die Schweiz bis 2050 das gesetzliche Netto-Null-Ziel erreicht. Die neue Wärmestrategie zeigt auf, wie sich die SWG dafür engagiert.
Eine pragmatische Grenchner Lösung
Sie setzt auf bewährte, klimafreundliche Technologien: Nahwärmeverbünde, Wärmepumpen und mit Biogas betriebene Gasheizungen. Bei allen drei Technologien kommt regionale Energie zum Einsatz, deren Anteil die SWG kontinuierlich steigern wird. Das entspricht ihrem Ziel, sich von der Energieversorgerin zur Produzentin erneuerbarer Energie zu entwickeln.
«Unsere Wärmestrategie passt zu Grenchen: Sie ist pragmatisch, umsetzbar und vor allem bezahlbar», sagt Geschäftsleiter Lars Losinger. Dazu gehört auch, dass die Hauseigentümerinnen und -hauseigentümer keine hohen Investitionen tätigen müssen. Bei Nahwärmeverbünden übernimmt die SWG neben Planung, Realisierung und Betrieb genauso die Finanzierung. Die Investitionskosten werden in den vertraglich vereinbarten Wärmepreis eingerechnet. Auch bei neuen Gasheizungen ist ein solches Contracting möglich.
Gasnetz bleibt wichtig
Mit der neuen Wärmestrategie hält die SWG an ihrer bestehenden Infrastruktur fest: Das Gasnetz bildet zusammen mit dem Stromnetz auch künftig das Rückgrat der Energieversorgung in Grenchen. Dazu modernisiert die SWG das Gasnetz wo nötig und verdichtet es: «Wir wollen weitere Hauseigentümerinnen und -eigentümer dafür gewinnen, ihre alte Ölheizung durch eine moderne Gasheizung zu ersetzen, die mit einem schrittweise wachsenden Anteil Biogas betrieben wird», so Lars Losinger.
Um den Biogas-Anteil steigern zu können, baut die SWG ihre eigene Produktion aus: Zusätzlich zum Biogas aus Klärschlamm produziert sie künftig auch Biogas aus landwirtschaftlichen Substraten wie Mist und Gülle.
Gas immer mehr erneuerbar – und dennoch günstig
Fossiles Gas wird in der künftigen Gasversorgung also eine immer kleinere Rolle spielen und erneuerbares Gas eine immer grössere: Das Gasnetz ermöglicht es, die Wärmeversorgung durch Biogas, grünen Wasserstoff und synthetisches Gas aus überschüssigem erneuerbarem Strom zu dekarbonisieren. «Als ersten Schritt auf diesem Weg enthält unser Gas ab Juli 2026 für alle Kundinnen und Kunden 15 Prozent Biogas», kündigt Lars Losinger an.
Technologien wie zum Beispiel Fernwärme. Wer auf Gas setzt, heizt nicht nur klimabewusst, sondern auch spürbar günstiger.»
Stromnetz wird zum intelligenten Stromnetz (Smart Grid)
Das Stromnetz spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für eine klimafreundlichere Wärmeversorgung. Denn Wärmepumpen und die meisten Nahwärmeverbünde benötigen neben regionalen Energien wie Umweltwärme und Abwärme auch Strom. Damit das Stromnetz genügend leistungsfähig ist, entwickelt es die SWG in den kommenden Jahren weiter.
Um die Investitionen im Interesse der Kundschaft möglichst gering zu halten, tut sie dies gemäss dem Grundsatz «Optimierung vor Verstärkung vor Ausbau»: In erster Linie setzt sie auf digitale Technologien, die dafür sorgen, dass sich verschiedene Anlagen wie Wärmepumpen, Ladestationen für Elektroautos und Solaranlagen optimal aufeinander abstimmen. Das Stromnetz wird also zu einem Smart Grid. Wo es zusätzlich nötig ist, wird das Netz auch verstärkt oder ausgebaut.