Nachgefragt: Aktueller Stand Windpark
Wie kommt das Projekt Windkraft Grenchen voran?
Wie weit sind das Bewilligungsverfahren und die Vorbereitungsarbeiten für den Windpark auf dem Grenchenberg inzwischen fortgeschritten? Antworten von Lars Losinger, Geschäftsleiter der SWG.
Wo steht das Bewilligungsverfahren für den Windpark?
Lars Losinger: Im vergangenen Dezember hat das Bau- und Justizdepartement des Kantons Solothurn die Projektänderungen zum Baugesuch genehmigt. Die zwei Einsprachen von Helvetia Nostra und der beiden Vogelschutzverbände BirdLife und Vogelschutzverband Solothurn hat es abgewiesen. Gegen diese kantonale Verfügung hat Helvetia Nostra – nicht aber die Vogelschutzverbände – beim Solothurner Verwaltungsgericht Beschwerde eingereicht. Somit muss das Verwaltungsgericht nun über zwei Punkte befinden: über die Projektänderungen zum Baugesuch und die eigentliche Baubewilligung.
Warum liegt der Entscheid zur Baubewilligung bei einer kantonalen Behörde und nicht bei der Stadt Grenchen?
Das nationale Parlament hat im Rahmen des «Windexpress» das Bewilligungsverfahren für Windkraftprojekte von nationalem Interesse geändert: Sofern eine rechtskräftige Nutzungsplanung vorliegt, erteilen bei diesen Projekten neu die Kantone statt der Gemeinden die Baubewilligung. Unser Windpark ist ein solches Projekt von nationalem Interesse. Deshalb wird das Verwaltungsgericht abschliessend über die Baubewilligung befinden.
Wann kann der Bau des Windparks aus heutiger Sicht losgehen?
Wir gehen davon aus, dass die rechtskräftige Bewilligung für den Windpark noch im Laufe dieses Jahres vorliegt und die Bauarbeiten im Frühling 2026 beginnen. Deshalb laufen alle Vorbereitungsarbeiten für die Realisierung des Windparks auf Hochtouren.
Welche Vorbereitungen sind das?
Das Projektteam erarbeitet derzeit zusammen mit den entsprechenden Fachplanern die Ausführungsprojekte und die Ausschreibungen für den Windpark und die notwendige Netzinfrastruktur. Sobald die rechtskräftige Baubewilligung vorliegt, werden die Ausschreibungen ausgelöst. Die Realisierung des Windparks umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Arbeiten in den Bereichen Tiefbau, Anlagenbau, Elektroinstallationen und Umwelt, die eng getaktet und gut miteinander verzahnt werden müssen. Dazu werden die Aufgaben in Arbeitspakete – sogenannte Lose – aufgeteilt und diese an spezialisierte Unternehmen vergeben.
Wie lange dauert der Bau des Windparks?
Vom Baustart bis zur Inbetriebnahme der Windenergieanlagen vergehen mindestens 18 Monate. Dabei ist uns eine aktive Kommunikation ein grosses Anliegen: Wir werden die Bevölkerung regelmässig über die geplanten Arbeiten und den aktuellen Stand informieren.